Auf den Spuren der Lizzatori

Dies ist eine tolle Wanderung, die eine gewisse Kondition und Leidensfähigkeit vorraussetzt, denn es geht gut 1000m hoch und wieder runter; und keine Angst vor steilen "Wegen". Dauer: 6-7h.

 

Man startet möglichst früh bei schönen Wetter und fährt nach Resceto, von Massa in das Figido-Tal hinein. Am besten mit Navi. Es sind 36km und man braucht eine Stunde. Durch Resceto fährt man links durch und erreicht einen Parkplatz. Dort parken. Dann geht es an der Kirche vorbei ins Tal und auf den Wanderweg 165. Dieser führt immer an oder auf der Lizza entlang bis zu den Cave Cruze oberhalb des Refugi nello Conti.

 

Eine Lizza ist eigentlich eine Schlitterrampe, auf der früher die Marmorblöcke auf Holzschlitten von den Steinbrüchen (ganz oben) ins Tal geschlittert wurden. Der Marmor ist nämlich nur ganz oben wirklich gut, d.h. man mußte ihn quasi an den Berggipfeln ernten und die Blöcke mußten irgendwie ins Tal. Dazu wurden steile Rampen gebaut (heute Straßen)und auf diesen die Steinblöcke runter geschlittert. Das mußte sehr langsam gehen (die Blöcke wogen bis 5 Tonnen) und gebremst wurden die Blöcke, indem Seile um Holzpfosten geschlungen wurden und so entsprechend Reibung erzeugt wurde. Deshalb findet man entlang der Lizzas (die Rampen) immer wieder kreisrunde Löcher von ca. 30cm Durchmesser, in dem die Stämme zum Bremsen steckten.

 

Um ca. 1900 wurde die Lizza von Resceto mit einer Schienenbahn ausgebaut. Ein Wagen konnte mit einem Seil von Resceto bis in die Nähe der Steinbrüche gezogen werden und mit ihm die Böcke runtertransportiert werden. Vom Steinbruch bis zur Verladestation der Seilbahn wurde aber noch geschlittert. Der Wanderweg geht neben oder auf dieser Seilbahnstrecke entlang. Die Steinbrüche und die Seilbahn wurden ca. 1910 aufgebeben, man findet aber noch Brücken, Brückenreste und das Maschinenhaus. Vom Maschinenhaus geht es dann zu den Steinbrüchen; dort steht noch der Wasserbehälter (zum Steineschneiden braucht man Wasser zum Kühlen(Schmieren)) und das Unterkunftshaus. Wer den Weg gegangen ist kann sich gut vorstellen, dass die Steinbrucharbeiter nur am Sonntag runter zu ihren Familien gingen.

 

Vom Unterkunftshaus gibt es einen drahtseilgesicherten Weg zum Refugio nello Conti. Der Wirt macht Pasta, so dass man nicht hungern muss. Zurück geht es über die Via Vandelli. Eine Straßenidee des 18. Jahrunderts, die sich allerdings nicht bewährt hatte.Jetzt ist es ein schöner Wanderweg.  

 

Auf der Karte ist blau der Hinweg und rot der Rückweg gezeichnet. Die Via Vandelli konnte ich weiter oben nicht gut erkennen und habe die vielen Kurven einfach mit einem geraden Strich abgekürzt.

 

Tolle Blicke, wunderschöne Bergwelt, interessante alte Technik.

 

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© Martin Ricken